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Tipps und Rat zum Ausbildungsstart

Im Jahr 2024 bot das Bäckerhandwerk 10.175 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz. Wir freuen uns, zum Ausbildungsbeginn 2025 wieder viele junge Menschen im Bäckerhandwerk begrüßen zu dürfen, und wünschen allen Beteiligten eine erfolgreiche Ausbildungszeit. Hier erfahren Sie, worauf Sie zu Beginn achten sollten und wie der Zentralverband Sie und den Nachwuchs während der Ausbildung unterstützt.

Für Auszubildende ändert sich mit dem Beginn der Ausbildung meist ihr ganzes Leben: anstatt die Schulbank zu drücken, betreten sie eine neue und aufregende Arbeitswelt! Daher ist es wichtig, dass sowohl Auszubildende als auch Ausbilder diesem Neuanfang die nötige Aufmerksamkeit schenken, um die Ausbildung erfolgreich zu beginnen. 

Wir liefern Tipps und Rat zum Ausbildungsstart in Ihrem Betrieb 

Einführung und Orientierung 

Sie haben alle notwendigen Dinge vorbereitet und sind nun bereit für den ersten Ausbildungstag. Dieser bleibt den meisten Azubis lange Zeit in Erinnerung. Man lernt sich kennen, Abläufe werden besprochen und alle notwendigen Formalien werden geklärt. Damit Sie bzw. der Betrieb einen guten ersten Eindruck bei Ihren Auszubildenden hinterlassen, denken Sie am ersten Tag an folgende Aspekte: 

Begrüßung 

Zur Begrüßung ist es eine schöne Geste, wenn die Führungskraft die neuen Auszubildenden persönlich im Betrieb willkommen heißt.  

Kolleginnen/Kollegen vorstellen

Teil des Betriebsrundgangs kann es sein, die Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, was bspw. aber auch in einer separaten Begrüßungsrunde geschehen kann.

Wichtige Regeln des Betriebs erläutern

Es sollte behandelt werden, was im Betrieb erlaubt ist und was ggf. nicht gerne gesehen wird. Darunter fallen zum Beispiel Punkte wie das Rauchen oder die Handynutzung am Arbeitsplatz (z.B. unter welchen Umständen ein Azubi auch privat telefonieren / Nachrichten empfangen darf, bspw. wenn jemand erkrankt ist, wichtige Nachrichten anstehen etc.). Auch das Jugendarbeitsschutzgesetz bei Ausbildung Minderjähriger im Betrieb, welches Sie ggf. bereits aufgehängt oder ausgelegt haben, sollten Sie mit den Auszubildenden bei Bedarf durchgehen. 

Kommunikationsweise im Unternehmen erläutern 

Auch die Frage nach dem Duzen oder Siezen sollte möglichst direkt am Anfang geklärt werden. Falls sich alle Mitarbeitenden im Betrieb Duzen, sollten Sie dies den Auszubildenden auch anbieten, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlen. Falls nicht, kann dies trotzdem Erwähnung finden, damit die Azubis Klarheit haben. 

Mit einer guten Ausbildungsplanung schafft man eine solide Basis für eine erfolgreiche Ausbildung. 

Grundlage jeder Ausbildungsplanung ist die für den Beruf gültige Ausbildungsordnung mit dem dazugehörigen Ausbildungsrahmenplan. Dort ist festgelegt, was während der Ausbildungszeit gelernt werden soll. 

Interaktiver Rahmenlehrplan Bäckereifachverkäufer/in  

Interaktiver Rahmenlehrplan Bäcker/in  

Regelmäßige Feedbackgespräche sowie das Berichtsheft können gewährleisten, dass Ihre Ausbildungsplanung effektiv umgesetzt wird. Eine strukturierte Ausbildungsplanung ist eine wichtige Grundlage, gut ausgebildete Nachwuchskräfte für Ihren Betrieb zu gewinnen. 

Beurteilungsbogen

Ausbildungsnachweis: 

Ein Ausbildungsnachweis – auch Berichtsheft genannt – ist für Auszubildende gesetzlich vorgeschrieben. Hier sind die wichtigsten Informationen auf einen Blick. 

  • Laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) (§ 13 Nr. 7 und § 14 Abs. 1 Satz 4) sowie den Ausbildungsverordnungen sind Auszubildende verpflichtet, ein Berichtsheft zu führen. Ausbildende müssen dies ermöglichen und regelmäßig kontrollieren. 

  • Das Berichtsheft kann analog oder elektronisch geführt werden. Die Form wird im Ausbildungsvertrag festgelegt. Seit dem 1. Oktober 2017 ist auch die digitale Form zulässig. Empfohlen ist eine wöchentliche Dokumentation. 

  • Erfasst werden betriebliche Tätigkeiten, Unterweisungen, Berufsschulinhalte, überbetriebliche Maßnahmen sowie Fehlzeiten. Das Ziel ist eine vollständige, nachvollziehbare Dokumentation. 

  • Auszubildende füllen das Berichtsheft selbstständig aus. Ausbildende kontrollieren es regelmäßig. 

  • Ein ordnungsgemäß geführtes Berichtsheft ist Voraussetzung zur Zulassung zur Abschlussprüfung (§ 43 BBiG, § 36 HWO). Es wird bei Prüfungsanmeldung eingereicht, fließt jedoch nicht in die Bewertung ein. 

  • Das Führen des Berichtshefts ist während der Arbeitszeit erlaubt. 

Auszubildende im Bäckerhandwerk profitieren von einem digitalen Berichtsheft des Zentralverbandes, das die Dokumentation der Aufgaben und Tätigkeiten vereinfacht und so die Ausbildungsqualität verbessert. Auch Betriebe und Ausbilder profitieren von der digitalen Kontrollmöglichkeit: Die übersichtliche und transparente Darstellung der Ausbildungsnachweise in der App ermöglicht es, alle Auszubildende und ihre Lernfortschritte im Blick zu behalten.  

Jetzt kostenlos die BDDZ-Azubi App testen: https://app.bddz.de/

Tarifvertrag für Auszubildende 

Der Zentralverband und die NGG haben zum Jahresbeginn einen neuen Tarifvertrag über Ausbildungsvergütungen abgeschlossen, um die Branche zukunftsfähig und attraktiv auszurichten. Wir haben für Sie häufig gestellte Fragen und die entsprechenden Antworten aufgelistet, damit Sie sich schnell mit den Besonderheiten des Tarifvertrages vertraut machen können: 

https://www.baeckerhandwerk.de/service/nachwuchs-und-fachkraeftesicherung/tarifvertrag 

Mit wenigen Klicks Lern- und Arbeitsaufgaben erstellen 

Der Zentralverband bietet Ausbildungsbetrieben außerdem einen kostenlosen Zugang zur Online-Anwendung „Aufgaben-Manager“. Mit dieser können handlungsorientierte Lern- und Arbeitsaufgaben erstellt werden. 

Der Aufgaben-Manager ist ein browserbasiertes Tool, das vom Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen speziell für die Bedürfnisse von Ausbildungsbetrieben entwickelt wurde. Nach einer erfolgreichen Erprobungsphase stellt der Zentralverband die Anwendung allen Mitgliedsbetrieben kostenlos zur Verfügung. Das Besondere: Nutzerinnen und Nutzer können auf einen Pool an Aufgaben zugreifen, der von ADB-Fachlehrerinnen und Fachlehrern erstellt und zur Verfügung gestellt wird.  

https://zvbhw-am.kwst.uni-bremen.de/release/p/kxlT0FK7nKQ1 

Da es einige Neuerungen beim Aufgaben-Manager gibt, bietet der Zentralverband in Zusammenarbeit mit der Bundesakademie Weinheim im September Online-Workshops auf Leando, der Plattform für Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Prüferinnen und Prüfer, an.  

Alle Termine und weitere Informationen finden Sie auf Leando – dem BIBB-Portal für das Ausbildungs- und Prüfungspersonal. 

Mit einer Vielzahl von Funktionen, die speziell auf die Bedürfnisse des Ausbildungs- und Prüfungspersonals zugeschnitten sind, bietet das neue Portal vielfältige Vorteile. 

Jetzt kostenlos auf Leando.de registrieren und der Gruppe „Ausbildungspraxis im Bäckerhandwerk“ beitreten.  

Zum Schluss möchten wir noch auf den  Online-Leitfaden des Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB hinweisen. Er gibt anschauliche Anregungen zum Ausbildungsalltag und gibt gute Beispiele, wie auch schwierige Situationen gemeistert werden können. 

Die Gewinnung und Ausbildung von Nachwuchskräften ist der Schlüssel, um sich vom externen Arbeitsmarkt unabhängig zu machen und die Nachwuchsfrage selbst zu gestalten.  

 

Stand: 8. August 2025

Zwei Bäcker besprechen etwas und schauen auf ein Klemmbrett

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