Berlin, 17.09.2024 – Zum Tag des Handwerks am 21. September betont der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks die Bedeutung des Mittelstands und den notwendigen Fokus auf die duale Ausbildung für eine resiliente Zukunft. In den vergangenen zehn Jahren wurden im Bäckerhandwerk rund 15.000 Bäckergesellen und über 28.000 Fachverkäufer ausgebildet. Für Aufstiegsmöglichkeiten und gute Zukunftsperspektiven steht die Zahl der abgeschlossenen Meisterprüfungen und Betriebsgründungen.
Wie fast jede Branche sieht sich auch das Bäckerhandwerk immer mehr mit Nachwuchssorgen konfrontiert. Zum Tag des Handwerks am 21. September blickt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks auf eine beeindruckende Anzahl an jungen Menschen, die sich für einen Berufseinstieg im Bäckerhandwerk entschieden haben: 14.966 Auszubildende haben in den vergangenen zehn Jahren ihre Bäckerausbildung erfolgreich abgeschlossen. Ein Viertel davon ist weiblich, Tendenz steigend. Im Bereich Fachverkauf schlossen im gleichen Zeitraum 28.222 Lehrlinge erfolgreich ihre Ausbildung ab. Rund 90 Prozent davon waren weiblich, wobei der Anteil der männlichen Absolventen seit Jahren steigt. Die über 43.000 Absolventen beweisen einmal mehr, dass der Mittelstand und das Handwerk ein wichtiges Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind.
„Natürlich hat auch das Bäckerhandwerk mit dem demografischen Wandel zu kämpfen“, erklärt Roland Ermer, Präsident des Zentralverbandes. „Als Branche haben wir jedoch früh erkannt, dagegen etwas tun zu müssen und uns für Nachwuchssicherung eingesetzt. Seit 13 Jahren tun wir dies auch mit einer eigenen Kampagne für junge Menschen, Quereinsteiger und Migranten, um zu zeigen, wie vielseitig, kreativ und erfolgreich das Bäckerhandwerk sein kann.“ Die Karrieremöglichkeiten sind vielfältig. Um einen eigenen Betrieb zu gründen, benötigen Unternehmer einen Meistertitel. Knapp ein Viertel der Gesellen haben diesen Weg eingeschlagen, insgesamt 3.184 Meisterprüfungen wurden seit 2014 erfolgreich abgeschlossen.
Besonders erfreulich sind für den Bäckerpräsidenten die Zahl der Neugründungen von Betrieben: „Trotz Corona und Energiekrise kamen in den vergangenen zehn Jahren bundesweit 4.345 Handwerksbäckereien neu auf den Markt“, betont Ermer. „Das bedeutet, dass trotz der bekannten Widrigkeiten und Herausforderungen, wie etwa die überbordende Bürokratie und der anhaltende Kostendruck, im Schnitt jeden Tag eine neue Bäckerei eröffnet hat. Das ist beeindruckend und sorgt für viele kreative Ansätze in der Branche. Nichtsdestotrotz muss auch die Politik deutlich stärker dafür sorgen, die Rahmenbedingungen für den Mittelstand und ihren Nachwuchs zu verbessern.“
Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks sieht die Nachwuchs- und Fachkräftesicherung als eine seiner wichtigsten Aufgaben an. Mit der Kampagne „Back dir deine Zukunft“ werden gezielt junge Menschen in den sozialen Medien angesprochen und erhalten von „Backfluencern“ inspirierende Einblicke in die Arbeit des Bäckerhandwerks. Besonders engagiert arbeitet der Verband auch daran, Menschen aus anderen Ländern für den Beruf zu gewinnen: Das geschieht beispielsweise mit Vermittlungsprogrammen und Kooperationen sowie mit Arbeitgeberbroschüren und Fachwörterbüchern, die die Einarbeitung erleichtern. Aktuell haben rund 21 Prozent der Auszubildenden einen Migrationshintergrund.