Am 6. August 2025 hat die Bundesregierung eine Reihe wirtschafts- und energiepolitischer Maßnahmen beschlossen, die auch für das Bäckerhandwerk spürbare Verbesserungen bringen. Die Gasspeicherumlage wird zum 31. Dezember 2025 abgeschafft. Diese Umlage lag zuletzt bei rund 0,3 Cent pro Kilowattstunde und belastete vor allem energieintensive Handwerksbetriebe wie Bäckereien. Mit ihrem Wegfall ist für viele Betriebe eine jährliche Einsparung im drei- bis vierstelligen Bereich zu erwarten, in Abhängigkeit vom Gasverbrauch. Der Zentralverband begrüßt diese Entscheidung.
Gleichzeitig setzen wir uns weiterhin für zusätzliche Entlastungen bei den Energiepreisen ein, insbesondere die überfällige Senkung der Stromsteuer. Wir bitten Sie: Nutzen Sie die kommenden Wochen, um Ihre Wahlkreisabgeordneten oder Landespolitiker auf dieses Thema anzusprechen. Je größer der Druck vonseiten der Handwerksbetriebe und Innungen vor Ort, desto besser unsere Chancen.
Neu ist auch das Vergabebeschleunigungsgesetz. Hier will die Bundesregierung den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen für kleine und mittlere Unternehmen vereinfachen. Die wichtigsten Änderungen sind 1.) höhere Schwellenwerte für Direktvergaben, 2.) weniger Nachweispflichten und 3.) mehr digitale Verfahren. So sollen Betriebe künftig leichter Aufträge bspw. von Schulen, Kitas oder Behörden erhalten können. Soziale oder ökologische Zusatzkriterien werden nicht verpflichtend eingeführt. Dies erleichtert Einstieg für kleine Betriebe.
Zudem wurde das Bundestariftreuegesetz beschlossen. Es gilt nur für Bundesaufträge über bestimmten Schwellenwerten und mit Laufzeiten über zwei Monaten. Wer solche Aufträge übernimmt, muss künftig bestimmte Arbeitsbedingungen (z. B. Löhne, Urlaub) nach anerkannten Tarifverträgen einhalten. Für Betriebe, die keine Bundesaufträge ausführen, ändert sich dadurch nichts.
Darüber hinaus wurden Gesetze zum Ausbau von Wärmepumpen, Geothermie, Wärmespeichern und Fernwärme beschlossen. Auch der Ausbau von Offshore-Windenergie und die Modernisierung der Stromnetze soll vorangetrieben werden. Ziel ist es, die Energieversorgung in Deutschland langfristig stabiler, klimafreundlicher und bezahlbar zu machen. Ein wichtiges Thema bleibt dabei der Verbraucherschutz: Energieanbieter sollen künftig stärker verpflichtet werden, sich gegen Preisschwankungen abzusichern.
Die Beschlüsse der Bundesregierung sind ein Signal in Richtung weniger Bürokratie und mehr Entlastungen bei den Energiekosten. Der Zentralverband wird die Entwicklungen weiterhin eng begleiten und sich die Interessen unserer Branche auf politischer Ebene einsetzen.