Berlin, 15. Februar 2024. Der neue Tarifvertrag für Auszubildende des Bäckerhandwerks wird allgemeinverbindlich. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat die entsprechende Allgemeinverbindlichkeitserklärung unterzeichnet. Die deutliche Steigerung der Ausbildungsvergütung um über 25 Prozent ist aus Sicht des Zentralverbandes allerdings nur ein Baustein, um Ausbildung im Bäckerhandwerk attraktiv zu halten. Nun muss dringend die Neuordnung der Ausbildungsverordnungen auf den Weg gebracht werden.
Im Juli 2023 hatten sich der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks und die Gewerkschaft NGG auf den Abschluss eines neuen Tarifvertrages für die Auszubildenden des Bäckerhandwerks geeinigt und die Allgemeinverbindlichkeit beim Bundesarbeitsministerium (BMAS) beantragt. Die Allgemeinverbindlichkeitserklärung wird nach Mitteilung des BMAS am 19. Februar im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und gilt damit rückwirkend für alle rund 10.000 Auszubildenden des Bäckerhandwerk.
„Das erzielte Ergebnis der beiden Sozialpartner Zentralverband und Gewerkschaft ist ein wichtiges Signal“, so Roland Ermer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks. „Die Ausbildungsvergütung im Bäckerhandwerk bleibt damit attraktiv und muss sich im Vergleich mit anderen Branchen nicht verstecken. Allerdings“, so Ermer weiter, „sind weitere Schritte notwendig, um die Ausbildungsberufe attraktiver zu machen. Wir brauchen dringend eine Neuordnung der Ausbildungsverordnungen der Berufe im Bäckerhandwerk. Wir müssen die Inhalte der Ausbildungen modernisieren und die Berufsbeschreibungen anpassen. Um dem veränderten Bildungsverhalten und gesellschaftlichen Veränderungen gerecht zu werden, braucht es dringend mehr Flexibilität und zeitgemäße Anpassungen, um den Bedarfen gerecht zu werden.
Die Neuordnung eines Ausbildungberufs muss grundsätzlich zwischen den Sozialpartnern vereinbart werden. „Leider versperrt sich der Sozialpartner NGG aus nicht nachvollziehbaren Gründen der notwendigen Modernisierung der Ausbildungsverordnung für den Ausbildungsberuf Fachverkäufer und ignoriert so die Lebenswirklichkeit vieler junger Menschen und der Betriebe“, so Friedemann Berg, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes. Der Zentralverband habe bereits ein Konzept vorgelegt, das weitreichende Zugeständnisse vorsieht und dennoch von der NGG als Grundlage für weitere Gespräche abgelehnt wird. „Es ist nun die Zeit, den nächsten Schritt zu machen und gemeinsam Verantwortung für die Nachwuchsgewinnung wahrzunehmen. Wir erwarten von unserem Sozialpartner, dass er sich hier endlich bewegt“, bringt es Berg auf den Punkt.