Berlin, 24. März 2022 – Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung angesichts der Energiekrise geht aus Sicht des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks zwar in die richtige Richtung, greift aber zu kurz, um die rasant gestiegenen Energiekosten abzufedern. Weitere Schritte zur nachhaltigen Entlastung der Betriebe müssen nun folgen.
Die Forderungen des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks, die dramatisch gestiegenen Energiekosten kurzfristig zu reduzieren, haben bei der Bundesregierung zumindest teilweise Gehör gefunden. Das beschlossene Energiepaket sieht umfangreiche Maßnahmen zur Entlastung von Verbrauchern vor. „Die vom Zentralverband geforderte sofortige Absenkung der Energiesteuer war dringend notwendig und wird im ersten Schritt zu einer spürbaren Senkung der Produktions- und Logistikkosten führen“, so Michael Wippler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks. „Auch die finanzielle Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Betriebe gehen in die richtige Richtung. Die verabredeten Maßnahmen müssen nun schnell umgesetzt werden und dürfen auf keinen Fall mit zusätzlicher Bürokratie für die Betriebe verbunden sein“, betont Michael Wippler.
„Zur Stützung des Bäckerhandwerks bedarf es allerdings weiterführender Maßnahmen“, mahnt Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Bäckerhandwerks. Die Absenkung der Energiesteuer für den kurzen Zeitraum von drei Monaten werde nicht ausreichen. Schon jetzt sei absehbar, dass die durch den russischen Angriffskrieg ausgelöste Energiekrise länger dauere. „Die Verbrauchssteuern für Strom und Gas sollten daher ebenfalls auf die europäisch zulässigen Mindestsätze gesenkt werden, um die Produktionskosten für die Betriebe nicht weiter in die Höhe zu treiben“, fordert Daniel Schneider weiter. Zudem könne die temporäre Aussetzung der CO2-Abgabe die Betriebe direkt kurzfristig entlasten und würde so die Inflation nicht weiter beschleunigen.
Grundsätzlich muss die Bundesregierung vor allem die langfristige Absicherung der Energieversorgung in Deutschland im Blick haben. Diese muss gerade für mittelständische Betriebe weiterhin bezahlbar sein: Nur so kann mittelfristig eine Gefährdung von Betrieben und Arbeitsplätzen vermieden werden!
Aktuell hat gerade das Bäckerhandwerk mit Preissteigerungen in allen Bereich zu kämpfen: Neben den steigenden Energiekosten, sind auch die Beschaffungskosten bei wichtigen Rohstoffen wie Weizen, Öl und Saaten gestiegen. Auch die Personalkosten steigen überproportional durch die Erhöhung des Mindestlohns um 20 Prozent. Der Zentralverband hatte sich Anfang vergangener Woche vor allem wegen der steigenden Energiekosten an die Bundesregierung gewandt und diese aufgefordert, kurzfristig Maßnahmen zur Kostenreduzierung zu treffen.