Der Workshop „KI-Revolution – Wie Künstliche Intelligenz das Backhandwerk verändert“ auf der Jahrestagung des Zentralverbands beleuchtete die tiefgreifenden Veränderungen, die Künstliche Intelligenz für das Bäckerhandwerk mit sich bringt. Referent Niklas Volland, ein erfahrener Berater, Speaker und Content-Creator, verband in seinem Vortrag fundiertes KI-Wissen mit jahrelanger Business-Expertise. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Betriebe von modernen KI-Technologien profitieren und gleichzeitig ihre handwerkliche Identität bewahren können.
Zu Beginn wurde aufgezeigt, welche Fortschritte die generative KI bereits erzielt hatte und welche messbaren Ergebnisse sie im Bäckerhandwerk ermöglichte. Studien und Praxisberichte belegten deutliche Verbesserungen in verschiedenen Bereichen: bis zu 20 Prozent weniger Retouren, 12 Prozent mehr Umsatz, eine Verringerung der Überproduktion um bis zu 30 Prozent sowie 25 Prozent weniger Ausverkäufe. Diese Zahlen verdeutlichten das Potenzial datengetriebener Prozesse, die zunehmend Einzug in handwerkliche Betriebe hielten. Zitate führender Technologiekonzerne unterstrichen zudem, dass KI zu den bedeutendsten Entwicklungen der Gegenwart zählt und künftig jeden Beruf beeinflussen wird.
Im weiteren Verlauf wurden die unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Künstlichen Intelligenz erläutert – von regelbasierten Systemen über maschinelles Lernen bis hin zur aktuellen Phase der generativen KI und der kommenden Ära agentischer Systeme. Anhand zahlreicher Beispiele wurde veranschaulicht, wie KI heute schon im Alltag genutzt werden kann: von der Erstellung von Marketingbildern und Markenstrategien über Rezept- und Produktentwicklung bis hin zur Automatisierung von Büro- und Kommunikationsprozessen. Mit Tools wie Midjourney zur Erstellung von Marketingbildern, ChatGPT für strategische Planung, Markenentwicklung und Rezeptgestaltung, Lovart und Lovable für Corporate Design und Webauftritte und ElevenLabs für digitale Sprachassistenten können Aufgaben effizienter gestaltet und kreative Ideen schneller umgesetzt werden. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung klarer und präziser Eingaben – sogenannter Prompts –, die entscheidend für die Qualität der Ergebnisse waren.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den Auswirkungen dieser Technologien auf die Zukunft der Branche. Deutlich wurde, dass eine solide Datenstrategie zur Grundvoraussetzung für erfolgreiche KI-Anwendungen werden wird. Ebenso wichtig sei der Mut, Neues auszuprobieren, kombiniert mit einem klaren Fokus auf das Wesentliche. Trotz aller technologischen Innovationen bleibe jedoch die Menschlichkeit das zentrale Element des Handwerks. Der persönliche Kontakt, die Leidenschaft und das Gespür für Qualität könnten durch Maschinen nicht ersetzt, sondern höchstens unterstützt werden.
Abgeschlossen wurde der Vortrag mit dem Gedicht „Herz aus Teig und Zukunft“, das die Verbindung von Tradition und Fortschritt symbolisierte. Es verdeutlichte, dass Künstliche Intelligenz das Handwerk nicht entwerte, sondern neue Möglichkeiten eröffnete, es zu stärken und weiterzuentwickeln. Der Fortschritt solle das Handwerk begleiten – nicht verdrängen –, damit die Bäckereien auch in Zukunft mit Herz, Handwerkskunst und Innovationskraft bestehen können.