Die Kosten für Rohstoffe und Energie bleiben angespannt. Insbesondere die Beschaffungspreise, die die großen Gasversorger zahlen müssen, sind gestiegen und werden vermutlich auch noch weiter steigen.
Um zu verhindern, dass die Gasversorger, die ihre höheren Beschaffungspreise nicht an ihre Kunden weitergeben können, insolvent gehen und bestehende Lieferverträge gekündigt werden, hat die Bundesregierung eine Gasumlage beschlossen. Diese verteilt die ungedeckten Mehrkosten über mehrere Stufen auf alle Gaskunden. Die Gasumlage wird von Oktober an bei 2,419 Cent pro Kilowattstunde Gas liegen. Das teilte die verantwortliche Trading Hub Europe GmbH am Montag mit.
Der Zentralverband stimmt der Bundesregierung zwar grundsätzlich zu, dass die verlässliche Belieferung der Gasversorger oberste Priorität hat, denn schließlich werden geschätzt 70 % aller Backöfen in den Handwerksbäckereien mit Gas befeuert. Das Instrument der Gasumlage ist aber völlig falsch konzipiert. Es belastet nur Gaskunden, während Verbraucher und Unternehmen, die mit Öl oder Strom heizen und arbeiten, keinen Beitrag leisten. Auch sollten die Profiteure der gestiegenen Energiekosten in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus ist nicht nachzuvollziehen, weshalb bestimmte Unternehmen angesichts der steigenden Energiekosten durch das Energiekostendämpfungspaket entlastet werden, andere Unternehmen, die ausdrücklich als energieintensiv und systemrelevant gelten – wie unser Bäckerhandwerk – jedoch leer ausgehen.
Stand: 18. August 2022