Berlin, 5.12.2025. Ein starkes Bündnis aus 29 Verbänden appelliert an die Bundesregierung, die gesetzlich geregelte tägliche Höchstarbeitszeit durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu ersetzen, und damit das im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel in die Tat umzusetzen. Die rechtlichen Voraussetzungen hierfür müssten nun zeitnah geschaffen werden –zumal die europäische Arbeitszeitrichtlinie den notwendigen Rahmen bietet, um Flexibilität und Arbeitnehmerschutz miteinander zu vereinen.
Die Verbände machen deutlich, dass Unternehmen wie auch Beschäftigte angesichts des Wandels der Arbeitswelt mehr Flexibilität brauchen und wünschen. Mit der Umstellung auf wöchentliche Höchstarbeitszeiten können Unternehmen beispielsweise besser auf Produktionsspitzen oder un-
vorhersehbare Arbeitsbelastungen reagieren. Und Beschäftigte erhalten bei gleichbleibende Stundenzahl unter anderem mehr Zeitautonomie und persönliche Freiräume. Dies fördert maßgeblich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das deutsche Arbeitszeitgesetz muss modernisiert werden, fordern die 29 Verbände.
Der Wortlaut des Verbändeappells:
Koalitionsvertrag umsetzen: Endlich modernes Arbeitszeitrecht schaffen!
Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen und Chancen im Wandel der Arbeitswelt. Unternehmen wie auch Beschäftigte benötigen dringend mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung, um den Anforderungen moderner Arbeitsprozesse und individueller Lebensmodelle gerecht zu werden.
Im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD „Verantwortung für Deutschland“ heißt es auf Seite 18 „Die Arbeitswelt ist im Wandel. Beschäftigte und Unternehmen wünschen sich mehr Flexibilität. Deshalb wollen wir im Einklang mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie die Möglichkeit einer wöchentlichen anstatt einer täglichen Höchstarbeitszeit schaffen – auch und gerade im Sinne einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“ Diese klare politische Absichtserklärung muss nun endlich in die Tat umgesetzt werden.
Wir fordern von der Bundesregierung und den regierungstragenden Fraktionen, zeitnah die rechtlichen Voraussetzungen für eine wöchentliche anstelle einer täglichen Höchstarbeitszeit zu schaffen, wie es die EU-Arbeitszeitrichtlinie bereits ermöglicht. Die europäische Arbeitszeitrichtlinie bietet den notwendigen Rahmen, um Flexibilität und Arbeitnehmerschutz miteinander zu vereinen. Es liegt nun in Ihrer Verantwortung, die deutsche Arbeitszeitgesetzgebung entsprechend zu modernisieren und praxisnahe und zukunftsfähige Regelungen umzusetzen.
Unterzeichner dieses Appells:
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer e. V.
Bundesverband der VO-Firmen e.V.
Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
Bundesverband Rind und Schwein e.V.
Bundesverband Wein und Spirituosen International e.V.
Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V.
Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH) e.V.
DER AGRARHANDEL – Bundesverband Agrarhandel und Verein der Getreidehändler der Hamburger
Börse e.V.
Der Backzutatenverband e.V.
DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV e.V.
Deutscher Bauernverband e.V.
Deutscher Franchiseverband e.V.
Deutscher Fruchthandelsverband e.V.
Deutscher Kartoffelhandelsverband e.V.
Deutscher Schaustellerbund e.V.
Deutscher Verband Tiernahrung e.V.
Die deutschen Brauer | Deutscher Brauer-Bund e.V.
Familienbetriebe Land und Forst e.V.
Gesamtverband der deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände e.V.
Industrieverband Agrar e.V.
OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V.
Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V.
Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft VGMS e.V.
Verband der Fleischwirtschaft e.V.
Verband Deutscher Sektkellereien e.V.
Verein der Zuckerindustrie e.V.
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.
Zentralverband Gartenbau e.V.