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27. Januar 2009

Geschmacksverirrung bei EU-Bürokraten | Salz im Brot

Offenbar wirkt sich die rheinische Karnevals­stimmung bis in die Amtsstuben der EU-Kommission und ihrer leitenden Mitarbeiter aus. Anders ist eine Mitteilung der Generaldirektion SANCO bei der EU-Kommission über einen „Selbstversuch“ des Generaldirektors Robert Madelin und einiger seiner leitenden Mitarbeiter zur geschmacklichen Veränderung bei vermindertem Salzgehalt im Brot nicht zu verstehen. Die genannten Damen und Herren haben sich zwei Brote backen lassen – eines mit traditionellem Salzgehalt, eines mit dem von der Kommission ins Auge gefassten deutlich reduzierten Salzgehalt. Und siehe da: Sie konnten angeblich keine Geschmacksveränderung feststellen. Für diese verblüffende, von vielen Millionen Verbrauchern in Europa nicht geteilte Erkenntnis gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen: 

1. Durch Hinzufügen bestimmter chemisch erzeugter Geschmacksstoffe ist es gelungen, die Illusion eines traditionell gebackenen Brotes geschmacklich zu vermitteln, was allerdings ein weiterer Beweis für die Realitätsferne der Kommissionsarbeit wäre.

2. Der „Test“ dient für R. Madelin als Vorbereitung auf die noch auszuschreibende Position des Chefs einer EU-Geschmackspolizei.

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, Peter Becker, erklärt hierzu: „Mit diesem angeblichen Geschmackstest, der eher ein Geschmacksverirrungstest ist, zeigt sich ein deformiertes Amtsverständnis der leitenden EU-Beamten. Wir fragen uns, ob die zuständige Kommissarin Androulla Vassiliou damit einverstanden ist, dass ihr leitender Mitarbeiter offenbar die politische Leitungsfunktion im Haus übernommen hat. Der Pseudo-Test des Generaldirektors Madelin ist eine Verhöhnung des Geschmacksempfindens von Millionen europäischer Mitbürger und zeigt einmal mehr die Abgehobenheit der Arbeit der EU-Kommission. Wir fordern den Verzicht auf die umstrittenen Nährwertprofile, mindestens aber auf die Festlegung von Richtwerten für Salz in Brot und Backwaren.“

Dr. Eberhard Groebel, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks: „Sollte weiterhin die Absicht bestehen, den Salzgehalt des Brotes zu diskriminieren, so werden wir diese Frage unseren vielen Millionen Kunden zur direkten Entscheidung vorlegen. Gemeinsam mit unserem europäischen Dachverband planen wir einen „Tag des europäischen Kommissions-Brotes“, an dem wir unseren Kunden die Gelegenheit zur Verkostung von salzreduzierten Backwaren geben werden. Wir sind sicher, dass das außerordentlich repräsentative Ergebnis dieses Großversuchs sich deutlich von der subjektiven Wahrnehmung der EU-Bürokraten unterscheiden wird.“

Pressekontakt:
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V.
Präsident Peter Becker
Hauptgeschäftsführer Dr. Eberhard Groebel
Tel. (030) 20 64 55 – 0
E-Mail: zv@baeckerhandwerk.de

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Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.
E-Mail: presse@baeckerhandwerk.de
Internet: www.baeckerhandwerk.de