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19. Oktober 2016

Erster gemeinsamer Parlamentarischer Abend der Bäcker und Brauer

Dr. Hans-Georg Eils (Präsident des Brauer-Bundes) und Michael Wippler (Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks) mit Christian Schmidt (CSU), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (v.l.)
Brotsommelier Holger Schüren und Biersommelier Markus Raupach führten durch das Menü des parlamentarischen Abends
Dr. Hans-Georg Eils (Brauer), Volker Kauder (CDU), Dietmar Bartsch (Die Linke), Michael Wippler (Bäcker), Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Holger Schüren
Die Präsidenten der beiden Verbände, Dr. Hans-Georg Eils (Brauer) und Michael Wippler (Bäcker) (v.l.)

Berlin, 19. Oktober 2016. Premiere in Berlin: Erstmals haben der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks und der Deutsche Brauer-Bund zu einem gemeinsamen Parlamentarischen Abend in der Hauptstadt eingeladen. Die Präsidenten der beiden Verbände, Michael Wippler (Bäcker) und Dr. Hans-Georg Eils (Brauer), begrüßten am Dienstag mehr als 150 Gäste aus Politik und Wirtschaft, Gesellschaft und Medien im Restaurant „Meisterstück“ am Gendarmenmarkt.

Unter den Gästen waren der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt (CSU), der Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Johannes Singhammer (CSU) sowie zahlreiche Vertreter aus Bundestag und Bundesregierung, allen voran die Staatsekretäre Hermann Onko Aeikens (Ernährung und Landwirtschaft), Florian Pronold (Umwelt) und Emily Haber (Inneres).

„Bäcker und Brauer verbindet seit Jahrtausenden eine enge Partnerschaft. Auch wenn die Historiker noch uneins sind, welches Kulturgut die Menschheit zuerst erfunden hat – Brot oder Bier – steht fest: In Deutschland hat kein anderes Handwerk eine vergleichbare Vielfalt hervorgebracht wie Bäcker und Brauer“, so der Präsident des Brauer-Bundes, Dr. Hans-Georg Eils. „Eine einzigartige Brotkultur und eine einzigartige Bierkultur, das zeichnet unser Land aus“, sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, Michael Wippler. „Unsere beiden Verbände arbeiten daran, dieses Kulturgut in seiner regionalen Vielfalt zu fördern und zu erhalten. Wir sind dankbar, dass uns die Politik dabei unterstützt.“

In Einzelgesprächen wurden gegenüber den anwesenden Fachpolitkern aktuelle Themen angesprochen, die für das Bäckerhandwerk wichtig sind:

     

  1. Keine staatliche Regulierung für Salz im Brot: Die Politik verfolgt eine Reformulierungsstrategie, um gezielt Fett, Salz und Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren. Das Bäckerhandwerk ist für dieses Thema sensibilisiert, lehnt jedoch eine staatliche Regulierung von Rezepturen ab.
  2. Keine Verschärfungen des „Registrierkassengesetzes“: Derzeit durchläuft ein „Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen“ das parlamentarische Verfahren. Der Zentralverband des Bäckerhandwerks teilt das damit verfolgte Ziel, gegen Steuerbetrug vorzugehen. Bei den Beratungen im Bundestag und Bundesrat wurden nun jedoch Verschärfungen des Gesetzes gefordert, die unverhältnismäßige Belastungen und zusätzliche Bürokratie für die Unternehmen des Bäckerhandwerks bedeuten würden.
  3. Überarbeitung des „Gesetzes zur Neuregelung des Mutterschaftsrechts“: Derzeit befindet sich ein entsprechender Gesetzentwurf im parlamentarischen Verfahren. Aus Sicht des Zentralverbandes sind mehrere der geplanten Regelungen verfehlt und überflüssig, da sie für Unternehmen lediglich zusätzliche bürokratische Belastungen mit sich bringen, das Mutterschutzniveau aber in keiner Weise erhöhen.
  4.  

Ein weiteres Thema war die jüngst bekanntgegebene Steigerung der EEG-Umlage, die insbesondere für kleine- und mittelständische Handwerksbäckereien eine enorme finanzielle Belastung darstellt.

Bundesernährungsminister Schmidt sagte in seinem Grußwort, „Es ist unsere Aufgabe, die handwerkliche Braukunst und die handwerkliche Bäckerkunst auch in die nächsten 500 Jahre zu tragen.“ Unionsfraktionschef Volker Kauder und Grünen-Parteichef Cem Özdemir betonten die kulturelle Bedeutung und die handwerkliche Vielfalt: „Bier und Brot sind nicht nur Kulturgüter, sondern ein wunderschönes Stück Heimat in unserem Land“, sagte Kauder. Private Brauereien und Bäckereien „machen die Unverwechselbarkeit unserer Regionen aus“, so Özdemir. „Ich wünsche mir ein Land, in dem es auch künftig noch eine große Vielfalt von Brauereien und Bäckereien gibt, die qualitativ hochwertige Produkte herstellen, und ich wünsche mir auch, dass die Verbraucher das wertschätzen.“

Durch das Menü des Abends führten Brotsommelier Holger Schüren und Biersommelier Markus Raupach: Die beiden Genuss-Experten nahmen die Gäste mit in die Welt der Brot- und Bierspezialitäten und hatten eigens für diesen besonderen Anlass aus erlesenen Broten und hochwertigen Bieren sowie Spezialitäten vom Grill eine Abendkarte zusammengestellt.

Als Spitzenverband des backenden Gewerbes in Deutschland vertritt der Zentralverband die Interessen von rund 12.155 Betrieben mit ca. 275.200 Beschäftigten in Bäckereien, Konditoreien, Familienbetrieben und Großbäckereien.

Pressekontakt:

Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.
Michael Wippler, Präsident
Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer
Tel: (030) 20 64 55-0
E-Mail: presse@baeckerhandwerk.de
Internet: www.baeckerhandwerk.de