Meldungen Nachwuchs- und Fachkräftesicherung
Nachwuchs- und Fachkräftesicherung
Der richtige Umgang mit Azubis will gelernt sein
Im Wettbewerb um geeignete Nachwuchskräfte ist der Ausbildungsbetrieb erfolgreich, der vorausschauend plant und dem es gelingt, neben den eigenen Anforderungen an Azubis bewerberseitige Erwartungen und Ansprüche zu berücksichtigen. Mit der Bindung Ihrer zukünftigen Azubis an Ihren Betrieb sollten Sie direkt nach der Vertragsunterschrift loslegen. Sie zeigen so, dass Sie sich auf den ersten Tag und die zukünftige Zusammenarbeit mit ihnen freuen. Was also können Sie tun, damit es weder vor dem ersten Ausbildungstag, aber auch nicht nach Beginn der Ausbildung zu einem Ausbildungsabbruchkommt?
Onboarding von Auszubildenden
Von Onboarding wird gesprochen, wenn ein Betrieb neue Mitarbeitende oder Auszubildende „an Bord holt“, also Willkommen heißt und für die weitere Reise vorbereitet. Das Onboarding beinhaltet alle Maßnahmen und Aktivitäten für die Integration und erfolgreiche Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen. Wenn der Ausbildungsvertrag frühzeitig unterschrieben wurde, dann dauert es noch bis zum Ausbildungsbeginn. Je früher vor Ausbildungsbeginn der Vertrag geschlossen wurde, desto eher kann es passieren, dass der zukünftige Azubi doch noch abspringt. Dafür gibt es vielfältige Gründe: Manche Azubis unterschreiben mehrere Verträge, entscheiden sich für ein vermeintlich besseres Angebot, oder wollen doch lieber noch die Schule weiter besuchen.
Bleiben Sie also in Kontakt mit Ihren zukünftigen Azubis, um ihnen den Start leichter zu machen. Aber auch, damit sie sich nicht noch anders entscheiden.
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Sie können die zukünftigen Azubis bspw. zum „Tag der offenen Backstube“ (eventuell mit ihren Eltern) einladen. Vielleicht kann ein Azubi aus dem 2. oder 3. Lehrjahr auch als Pate für die „Neuen“ zur Verfügung stehen.
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Bieten Sie Unterstützung an bei Fragen zu Krankenkasse, Versicherungen oder auch der Wohnungssuche.
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Wenn Sie wissen, dass Sie Azubis mit einem Förderbedarf eingestellt haben, kann die Förderung (z. B. Sprachförderung) schon vor dem Ausbildungsbeginn starten. Ein Beispiel dafür ist die „Assistierte Ausbildung“ der Agentur für Arbeit.
Ein Viertel aller Auszubildenden beendet die Ausbildung nicht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Falsche Berufswahl, zwischenmenschliche Hürden oder private Probleme. Eine solche Situation ist für Sie als Ausbildungsbetrieb und die Auszubildenden gleichermaßen schwierig und bedeutet Unsicherheit für alle. Tauschen Sie sich regelmäßig mit Ihren Auszubildenden aus, vor allem während der Probezeit. Gerade am Anfang einer Ausbildung zweifeln junge Menschen an ihrer Berufswahl und der Übergang von Schule ins Berufsleben kann schwerfallen. Mit offenen Feedbackgesprächen können Sie kritische Situationen erkennen und lösen und aktiv Ausbildungsabbrüchen entgegenwirken. Wir haben für Sie einen Beurteilungs- und Feedbackbogen erstellt.
Tipp: Eine Beurteilung erfüllt nur dann ihren pädagogischen Zweck, wenn sie auch ausführlich mit dem Auszubildenden besprochen wird. Nur so kann der Auszubildende seine Leistung kritisch einschätzen und ggf. das Verhalten ändern oder die Lernanstrengungen steigern.
Mehr Informationen und Tipps rund um die Nachwuchsgewinnung finden Sie auf Back Dir Deine Zukunft unter https://www.back-dir-deine-zukunft.de/fuer-betriebe
Stand: 11.06.2021