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Umfrage zu den Auswirkungen der Corona-Krise

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die deutsche Wirtschaft insgesamt und natürlich auch auf das Bäckerhandwerk sind schon jetzt erheblich. Erwartet werden muss zudem, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen der Corona-Krise in den kommenden Wochen weiter zunehmen werden.

Um ein aktuelles Bild über die Auswirkungen auf die Betriebe im Handwerk und damit auch im Bäckerhandwerk zu erhalten, werden durch den Zentralverband des Deutschen Handwerks in den kommenden Wochen regelmäßige Onlinebefragungen durchgeführt.

Wichtig: Solange die wirtschaftlichen Herausforderungen infolge der Corona-Krise anhalten, wird die Onlinebefragung über den ZDH in bestimmten Abständen weiter durchgeführt. Die 5. ZDH-Betriebsbefragung zu den Corona-Auswirkungen fand vom 18. bis 23. Juni statt.

Die Befragungsergebnisse sind wichtig für die Ableitung von notwendigen politischer Maßnahmen. Über weitere Ergebnisse informieren wir regelmäßig auf dieser Seite.

 

 

Ergebnisse der ZDH-Umfrage

Ergebnisse der ZDH-Umfrage zur Corona Ausbreitung (18.06.-23.06.2020)

Um die Folgen der Corona-Pandemie für die Handwerkswirtschaft besser beurteilen zu können, hat der ZDH gemeinsam mit vielen Fachverbänden und Handwerkskammern die Betriebe zu deren Auswirkungen auf die aktuelle Geschäftstätigkeit befragt. Die Umfrage wurde vom 18. bis zum 23. Juni 2020 durchgeführt.

  • insgesamt haben sich vom 18. bis 23. Juni 1.538 Betriebe an der Befragung beteiligt
  • davon 105 Betriebe aus dem Bäckerhandwerk

Erwartungen zur Entwicklung des Umsatzes der Betriebe

Dass die nach dem Beginn der Pandemie verbuchten Umsatzausfälle bis zum Jahresende wieder aufgeholt werden können, glaubt die Mehrzahl der Befragten im Bäckerhandwerk nicht. Über 70 % der Befragten gehen davon aus, dass ihr Jahresumsatz 2020 geringer ausfallen wird als im Vorjahr. Lediglich 15 % erwarten, dass zumindest der Vorjahresumsatz erreicht wird. Weniger als 5 % rechnen mit einer Umsatzsteigerung in diesem Jahr.

Vergleich mit der Situation vor Corona-Shutdown im Mai

Nachdem sich in der vorangegangenen ZDH-Corona-Betriebsbefragung mit dem Ende des Lockdowns bereits eine erste Entspannung der wirtschaftlichen Situation abzeichnete, hat sich dieser Trend nun leicht fortgesetzt. Mit 66 % melden für den Monat Mai weniger Betriebe (Vorbefragung: 83 %) einen geringeren Umsatz als im Vergleich zur Situation vor dem Corona-Shutdown.

Davon, dass die Umsätze auf dem jahreszeittypischen Niveau liegen berichten 14 %, bei 20 % sind die Umsätze im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit sogar gestiegen. Eine leichte Entspannung der Situation meldet das Bäckerhandwerk auch bei der Entwicklung der Auftragsbestände. Bei noch 59 % der Betriebe sanken diese im Mai (Vorbefragung: 79 %). Hinzu kommen 23 % mit stabiler Auftragsentwicklung und 16 % mit steigenden Auftragsbeständen. Geringer als zuvor, aber weiterhin hoch blieb im Mai der Anteil der von pandemiebedingten Mitarbeiterausfällen (Erkrankungen, Quarantänemaßnahmen oder fehlenden Betreuungsmöglichkeiten für Angehörige) betroffenen Betriebe (18 % ggü. 25 % in der Vorbefragung).

Maßnahmen im Hinblick auf die Beschäftigten im Vormonat

Im Umgang mit der z. T. weiterhin schwierigen Geschäftslage setzen die Betriebe nach wie vor auf flexible Lösungen wie den Abbau von Arbeitszeitkonten (45 %), Urlaub für die Belegschaften (ebenfalls knapp 45 %) oder die Einführung von Kurzarbeit (48 %). Dabei hat sich insbesondere der Anteil der Betriebe, die über Kurzarbeit nachdenken, deutlich verringert (Vorbefragung: 60 %), was auch ein Ausdruck der sich entspannenden wirtschaftlichen Lage ist. Zur Kündigung von Mitarbeitern sehen sich 14 % der Befragten aufgrund der Coronavirus-Krise gezwungen. In vereinzelten Fällen müssen Inhaber ihren Betrieb vorübergehend schließen (5 %).

Unterstützungsmaßnahmen, die als hilfreich erachtet werden

Auch wenn sich die aktuelle Geschäftslage zumindest ein Stück weit normalisiert hat, sind viele Betriebe weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Dabei werden von den Inhabern weiterhin vor allem Liquiditätszuschüsse – wie sie im Konjunkturpaket auch in Form von Überbrückungshilfen vorgesehen sind – als notwendig erachtet. Dass mit 60 % genauso viele Betriebe wie in der Vorbefragung dies angeben, zeigt, dass die Liquiditätslage insgesamt weiter angespannt bleibt. Im kleinbetrieblich strukturierten Bäckerhandwerk werden hingegen Überbrückungskredite (16 %) oder Bürgschaften (8 %) weiterhin nur von wenigen Betrieben als geeignet benannt. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass Zuschüsse vergleichsweise einfach zu  beantragen sind, eine Risikoprüfung wie bei der Darlehensvergabe nicht stattfindet und die Zuschüsse keine (negativen) Einflüsse auf die künftige Bonität der Betriebe haben. Zudem sind KfW-Kredite ohne Bonitätsprüfung bisher nur für Unternehmen ab 10 Beschäftigten zugänglich. Wichtig bleibt für die Betriebe im Bäckerhandwerk auch ein schneller und unkomplizierter Zugang zu Kurzarbeitergeld (45 %). Die Bundesregierung hat hier bereits Erleichterungen bei den Voraussetzungen und im Antragsverfahren umgesetzt, allerdings fehlen weiterhin Regelungen für Auszubildende oder geringfügig Beschäftigte. Wichtig bleibt auch die Stundung von Steuerzahlungen (32 %), um die noch vorhandene Liquidität im Betrieb zu halten. Als weniger wichtig – wie auch schon in der Vorbefragung – werden die Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen (22 %) sowie die Stundung von Unfallversicherungsbeiträgen (13 %) bewertet.

Verzögerungen bei von der öffentlichen Hand angebotenen Verwaltungsdienstleistungen

Der pandemiebedingte Shutdown hat auch in Ämtern und Behörden zu Schließungen bzw. zur Verlagerung von Tätigkeiten ins Homeoffice geführt. Die Folge war, dass insbesondere während des Lockdowns – trotz der großen Anstrengungen gerade der Kommunen – viele Verwaltungsdienstleistungen gar nicht oder nur mit großer Verzögerung durchgeführt wurden. Da viele Betriebe im Bäckerhandwerk auf diese Dienstleistungen für ihre Arbeit angewiesen sind – bspw. die Zulassung für ein Nutzfahrzeug – resultierte ein Teil der Umsatzverluste im Bäckerhandwerk auch hieraus.

Auch nach dem Ende des Lockdowns scheinen die gewohnten Kapazitäten noch nicht in allen Verwaltungseinheiten wieder zur Verfügung zu stehen. Immerhin 22 % der Umfrageteilnehmer berichten von Einschränkungen bei öffentlichen Verwaltungsdienstleistungen. Am häufigsten wird dabei von Problemen bei den Kfz-Zulassungsstellen (39 %) und den Bauämtern (30 %) berichtet. Vergleichsweise häufig genannt werden auch Recyclinghöfe, Bundesagentur für Arbeit und das Gewerbeamt mit 26 %.

Wichtige Elemente des Corona-Konjunktupakets für die Betriebe

Das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Konjunkturpaket enthält – neben direkten staatlichen Impulsen zur Ankurbelung der Konjunktur – einige Entlastungsmaßnahmen für die Betriebe. Die Betriebe im Bäckerhandwerk bekunden einen großen Zuspruch für eine Reduzierung der EEG-Umlage (60 %). Insbesondere aber auch die festgeschriebene Begrenzung der Sozialversicherungsbeiträge auf maximal 40 % bis zum Ende des kommenden Jahres wird von den Befragten als eine besonders wichtige Maßnahme (39 %) erachtet, die den Betrieben auch dabei hilft bestehende Beschäftigungsverhältnisse zu sichern bzw. im Zuge der konjunkturellen Erholung zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Erleichterungen im Steuerrecht, die die Möglichkeiten verbessern, die durch die Pandemie entstandenen Verluste steuerlich geltend zu machen und so die Liquidität verbessern, wurden von 35 % der Befragten als besonders wichtig erachtet. Auch die im Zuge des Konjunkturpakets beschlossenen Überbrückungshilfen – die als Zuschuss ausgestaltet werden sollen – finden bei 21 % der befragten Bäcker Zuspruch. Sehr geringer fällt der Zuspruch für die Stabilisierung der kommunalen Investitionsspielräume im Bäckerhandwerk (1%) aus.

Von der Stabilisierung der kommunalen Investitionsspielräume profitieren insbesondere die Bau- und Ausbaugewerke, die dies mit 31 bzw. 26 Prozent daher auch deutlich häufiger befürworten als das Bäckerhandwerk.

Erschwerte Ausbildungsrekrutierung durch die Pandemie

Aufgrund der Einschränkungen zur Ausbreitung der Corona-Pandemie konnten viele Ausbildungsverträge noch nicht geschlossen werden. Für  mehr als 50 % der Befragten ist die Ausbildungsrekrutierung erschwert. Entweder  weil Hygiene und Schutzbestimmungen keine Betriebspraktika zugelassen haben (20 %) oder weil der fehlende Zugang zu den Schulen (23 %) nicht möglich gewesen ist. Zudem gaben mehr als 10 % der Befragten  an, dass auch für sie die Nachwuchsgewinnung schwierig ist, aber mit Alternativen (z.B. digitalen) Rekrutierungskanälen auf die Herausforderung reagiert wird. Der Zentralverband und die Landesverbände unterstützen die Betriebe im Bäckerhandwerk mit auf die Zielgruppe abgestimmten digitalen Maßnahmen und Informationen für eine möglichst passgenaue Ausbildungsoffensive. Keine Rekrutierungsprobleme durch die Corona-Pandemie hatten 29 % der befragten Bäcker. Hier sind die Verträge vermutlich überwiegend schon im Vorfeld der Lock-Down Maßnahmen geschlossen worden. Für fast 6 % der befragten Betriebe ist die Rekrutierung von Auszubildenden, trotz offener Lehrstellen, gegenwärtig gänzlich unmöglich.

Ergebnisse der ZDH-Umfrage zur Corona Ausbreitung (13.05 -15.05.2020)

Um die Folgen der Corona-Pandemie für die Handwerkswirtschaft besser beurteilen zu können, hat der ZDH gemeinsam mit vielen Fachverbänden und Handwerkskammern die Betriebe zu deren Auswirkungen auf die aktuelle Geschäftstätigkeit befragt. Die Umfrage wurde vom 13. bis zum 15. Mai 2020 durchgeführt.

  • insgesamt haben sich vom 13. bis 15. Mai 2.270 Betriebe an der Befragung beteiligt
  • davon 94 Betriebe aus dem Bäckerhandwerk

Umsatzausfall im Bäckerhandwerk hält an

Das Bäckerhandwerk ist weiterhin stark von Umsatzausfällen betroffen. Auch nach dem Ende des Shutdowns und dem schrittweisen Hochfahren der Wirtschaft insgesamt berichten die teilnehmenden Betriebe von massiven Einflüssen auf den Geschäftsbetrieb. 

Der Anteil der Bäcker, die von Umsatzeinbußen durch die Pandemie berichten, ist gegenüber der Vorbefragung sogar leicht angestiegen. Aktuell berichten 83 % der Betriebe von Umsatzeinbußen (Vorbefragung: 81,6 %). Beinahe unverändert ist auch der Anteil von Betrieben, die von Auftragsstornierungen berichten (75 % zuvor 79 %). Nochmals kleiner geworden ist der Anteil von Betrieben, in denen Mitarbeiter aufgrund der Pandemie ausfallen. Aktuell müssen noch 25 % auf Mitarbeiter verzichten, weil diese sich mit dem Virus infiziert haben, sich in Quarantäne befinden oder aufgrund fehlender Angebote die Betreuung von Angehörigen übernehmen müssen (Vorbefragung: 29 Prozent). Von behördlich angeordneten Betriebsschließungen betroffen bleiben 32 % der befragten Betriebe im Bäckerhandwerk. Dieser hohe Wert dürfte primär auf die Hygieneauflagen zurückzuführen sein, deren Umsetzung den Betrieben teilweise schwerfällt, weil die vorhandenen Räumlichkeiten die Einhaltung von Abstandsgeboten schwierig machen.

Im Vergleich zu der dem Befragungszeitraum vorangegangenen Woche hat sich die Situation zumindest stabilisiert und teilweise sogar leicht entspannt. Erstmals seit Beginn der ZDH-Corona-Betriebsbefragungen melden mehr Betriebe, dass die Auswirkungen der Pandemie auf ihre Umsätze zurückgegangen sind (23,4 %), als angeben, dass diese Auswirkungen zugenommen haben (16 %). Die Auftragslage zeigt sich weitgehend stabil. Geringere Auswirkungen auf ihren Auftragsbestand meldeten 20,2 % der befragten Betriebe. Im Vergleich zur Vorwoche sind die Auswirkungen bei 13,8 % der befragten Betriebe gestiegen.

In der Summe entspannt hat sich die Personalverfügbarkeit: 8,5 % der Betriebe sehen sich hier weniger beeinträchtigt als in der Vorwoche, noch 3 % stärker. Auch hinsichtlich der Verfügbarkeit von Materialien, Vorprodukten, Komponenten oder Betriebsmitteln hat sich die Situation der Betriebe im Großen und Ganzen stabilisiert. Noch 4 % berichten von einer Zunahme der Lieferengpässe, 7 % von einer Abnahme.

Bäckerhandwerk reagiert flexible auf die schwierige Geschäftslage

Bei den von den Betrieben bereits umgesetzten bzw. geplanten Maßnahmen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie im Hinblick auf die Beschäftigten bleiben Kurzarbeit (60 %), der Abbau von Arbeitszeitkonten (45 %) und betrieblich angeordneter Urlaub (40 %) die Mittel der Wahl. Weiterhin nur in wenigen Fällen wollen die Inhaber ihren Betrieb vorübergehend schließen (7 Prozent). Zur Kündigung von Mitarbeitern sehen sich 24 % der Befragten aufgrund der Corona-Krise gezwungen.

Trotz der beginnenden Entspannung der schwierigen wirtschaftlichen Lage sind viele Betriebe weiterhin auf niedrigschwellig verfügbare und sofort wirksame Unterstützungsinstrumente zur Sicherung ihrer Liquidität in den kommenden Wochen und Monaten angewiesen. Als geeignetstes Instrument, um dies zu erreichen, werden weiterhin nicht rückzahlbare staatliche Zuschüsse (60 %) Überbrückungskredite (16 %) oder Bürgschaften (8,5 %) werden weiterhin nur von wenigen Betrieben als geeignet benannt. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass Zuschüsse vergleichsweise einfach zu beantragen sind, eine Risikoprüfung wie bei der Darlehensvergabe nicht stattfindet und die Zuschüsse keine (negativen) Einflüsse auf die künftige Bonität der Betriebe haben. Zudem sind KfW-Kredite ohne Bonitätsprüfung bisher nur für Unternehmen mit mehr als 10 Beschäftigten zugänglich. Beinahe ebenso wichtig ist den Betrieben weiterhin ein schneller und unkomplizierter Zugang zu Kurzarbeitergeld (45,7 %). Die Bundesregierung hat hier bereits Erleichterungen bei den Voraussetzungen und im Antragsverfahren umgesetzt, allerdings fehlen weiterhin Regelungen für Auszubildende oder geringfügig Beschäftigte. Wichtig bleibt auch die Stundung von Steuerzahlungen (32 %), um die noch vorhandene Liquidität im Betrieb zu halten. Zuspruch finden weiterhin auch die Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen (22 %) sowie die Stundung von Unfallversicherungsbeiträgen (13 %).

KfW-Angebote noch wenig nachgefragt

Ein relativ neues Instrument zur Liquiditätssicherung ist der KfW-Schnellkredit. Zum Zeitpunkt der Befragung hatten diesen – im Vergleich zu den Liquiditätszuschüssen – nur relativ wenige Betriebe beantragt (13 %). Das kann – neben der Nutzbarkeit nur für Betriebe mit mehr als 10 Beschäftigten – einerseits darauf zurückgeführt werden, dass der Schnellkredit erst seit kurzem beantragt werden kann. Andererseits bevorzugen die Betriebe im Bäckerhandwerk generell Zuschüsse gegenüber Krediten.

Ebenso wenig von Betrieben im Bäckerhandwerk nachgefragt sind derzeit Kredite aus dem KfW-Sonderprogramm, wie der Unternehmerkredit oder der ERP-Gründerkredit. Unter den Befragungsteilnehmern haben bisher lediglich 10 % einen solchen Kredit beantragt.

Ergebnisse der ZDH-Umfrage zur Corona Ausbreitung (22.04 -24.04.2020)

Um die Folgen der Corona-Pandemie für die Handwerkswirtschaft besser beurteilen zu können, hat der ZDH gemeinsam mit vielen Fachverbänden und Handwerkskammern die Betriebe zu deren Auswirkungen auf die aktuelle Geschäftstätigkeit befragt. Die Umfrage wurde vom 22. bis zum 24. April 2020 durchgeführt.

  • insgesamt haben sich vom 22. bis zum 24. April 2.704 Betriebe an der Befragung beteiligt
  • davon 136 Betriebe aus dem Bäckerhandwerk

Umsatzausfäll im Bäckerhandwerk hält an

Bereits in den vorhergehenden Betriebsbefragungen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Ende März und Anfang April 2020 durchgeführt wurden, hatten Betriebe des Bäckerhandwerks von massiven Einflüssen auf den Geschäftsbetrieb  berichtet. Aktuell berichten weiterhin über 80 % von coronabedingten Umsatzrückgängen. Beinahe unverändert ist auch der Anteil von Betrieben, die von Auftragsstornierungen berichten (75 % zuvor 77 %). Im Bäckerhandwerk mussten 22 % der Befragten ihren Betrieb oder einzelne Filialen schließen

Nur wenig Entspannung bei der Personalkapazität

Nur leicht verbessert zeigt sich die Verfügbarkeit von Personal in den Betrieben: Noch 29 % melden im Bäckerhandwerk den Ausfall von Mitarbeitern durch Erkrankungen, Quarantänemaßnahmen oder fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten (Vorbefragung: 31 %).

Wie stellen sich die Auswirkungen des Corona-Virus heute im Vergleich zur letzten Woche dar?

Im Vergleich zu dem Befragungszeitraum vorangegangenen Woche beurteilen die Betriebe die Entwicklungen hinsichtlich Umsatz und Auftragslage sowie der Verfügbarkeit von Materialien und Komponenten weniger negativ. Zwar melden immer noch mehr Betriebe, dass die Auswirkungen der Pandemie auf ihren Umsatz im Vergleich zur Vorwoche zugenommen haben (28 %), als von einem Rückgang berichten (16 %), aber 54 Prozent sehen inzwischen eine Stabilisierung der Situation (plus 22 Prozentpunkte). Damit bleiben die Umsatzausfälle im Bäckerhandwerk weiterhin hoch, aber nehmen zumindest mit einer geringeren Dynamik zu als in den Vorwochen.

Auch bei der Auftragslage entspannt sich die Situation etwas: 21 % der Betriebe melden hier zunehmende Auswirkungen (Vorbefragung 42 Prozent), 20 % abnehmende (Vorbefragung17 %). Für 57 % ist die Auftragslage aktuell zumindest konstant – ein Plus von 19 Prozentpunkten im Vergleich zur Vorbefragung. Aber auch hier kann nicht von einer Trendwende gesprochen werden, da der hohe Anteil an Auftragsstornierungen aus den Vorwochen bei Weitem noch nicht wieder aufgeholt ist. Engpässe bei der Verfügbarkeit von Materialien und Komponenten haben in 8 % der Betriebe zu- (Vorbefragung:10 %) und in 13 % abgenommen (Vorbefragung: ebenfalls 13 %). Bei 77 % der befragten Betriebe ist die Situation unverändert (plus 4 Prozentpunkte). Die Lage hinsichtlich der Personalverfügbarkeit: Inzwischen berichten 7 % der Betriebe von zunehmenden und 14 % von abnehmenden Auswirkungen der Pandemie auf ihren Personalbestand. Für 78 % (plus 8 Prozentpunkte) ist die Betroffenheit genauso hoch wie zuvor.

Kurzarbeit ist mit 57 % Mittel der Wahl

Die Betriebe im Deutschen Bäckerhandwerk passen sich der herausfordernden wirtschaftlichen Situation an und haben bereits verschiedene Maßnahmen umgesetzt oder geplant, um auf die herausfordernden Umstände der Corona-Krise zu reagieren. Bei den von den Betrieben bereits umgesetzten bzw. geplanten Maßnahmen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie im Hinblick auf die Beschäftigten bleiben Kurzarbeit (57 %), der Abbau von Arbeitszeitkonten (56 %) und betrieblich angeordneter Urlaub (52 %) die Mittel der Wahl. Eine vorübergehende Betriebsschließung (ggf. auch die Schließung einzelner Filialen) ist für   9 % der Befragten eine notwendige Maßnahme. Zur Kündigung von Mitarbeitern sehen sich  19 % der Befragten aufgrund der Corona-Krise gezwungen. Diese Ergebnisse sind beinahe unverändert gegenüber der zuvor durchgeführten Befragung.

Unterstützungsinstrumente

Was die Betriebe weiterhin dringend benötigen, sind niedrigschwellig verfügbare und sofort wirksame Unterstützungsinstrumente zur Sicherung ihrer Liquidität in  den kommenden Wochen und Monaten. Das erste  Mittel  der Wahl  bleiben nicht rückzahlbare staatliche Zuschüsse (61 %). Diese werden gegenüber dem klassischen Kredit (24 %) deutlich bevorzugt. Wichtig ist den Betrieben ebenfalls ein schneller und unkomplizierter Zugang zu Kurzarbeitergeld (46 %). Die Stundung von Steuerzahlungen erachten 30 % der Befragten als hilfreich in der aktuellen Situation.

Aktuell melden 22 Prozent der befragten aus dem Bäckerhandwerk, dass sie bereits für eigene Mitarbeiter  Kurzarbeitergeld  beantragt  haben.

Ausbildungsengagement

Das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld und vor allem die nur schwer prognostizierbare Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten, beeinflussen zwar bereits aktuell die Pläne der Betriebe im Bäckerhandwerk für das im Herbst beginnende neue Ausbildungsjahr. Aber: Mehr als 60 % der befragten Betriebe im Bäckerhandwerk planen, im Vergleich zum Vorjahr zum kommenden Ausbildungsjahr genauso viele (54 Prozent) oder sogar mehr (7 Prozent) Auszubildende einzustellen. Zum Vergleich: 28 % der befragten Betriebe beabsichtigen dagegen, ihr Ausbildungsengagement zu reduzieren.

Stundungen als Unterstützungsinstrument

Um die Betriebe vor nicht selbst verschuldeten Insolvenzen zu schützen und ihre Liquidität zu sichern, hat die Bundesregierung als zusätzliche Unterstützungsinstrumente die Stundung von Sozialversicherungs- und Unfallversicherungsbeiträgen ermöglicht. Zum Zeitpunkt der Umfrage hatten bereits 21 % der befragten Betriebe einen Antrag auf Stundung der Sozialversicherungsbeiträge bei den zuständigen Krankenkassen gestellt. Stundungsanträge für Unfallversicherungsbeiträge haben bisher nur 7 % der Befragten gestellt. Die Möglichkeit, Steuerzahlungen zu stunden, haben bisher etwa 27 % der an der Umfrage beteiligten Betriebe genutzt.

Ergebnisse der ZDH-Umfrage zur Corona Ausbreitung (02.04 -05.04.2020)

Um die Folgen der Corona-Pandemie für die Handwerkswirtschaft besser beurteilen zu können, hat der ZDH gemeinsam mit vielen Fachverbänden und Handwerkskammern die Betriebe zu deren Auswirkungen auf die aktuelle Geschäftstätigkeit befragt. Die Umfrage wurde vom 2. bis zum 5. April 2020 durchgeführt.

  • insgesamt haben sich vom 2. bis 5. April 2.750 Betriebe an der Befragung beteiligt
  • davon 90 Betriebe aus dem Bäckerhandwerk

Umsatzausfäll im Bäckerhandwerk hält an

Die Ausbreitung des Corona-Virus in Deutschland führt im Bäckerhandwerk zu teilweise drastischen Einbrüchen beim Umsatz. So berichten 80 % der befragten Betriebe aus dem Bäckerhandwerk von zunehmenden, coronabedingten Auswirkungen auf den Umsatz.

Umsatz- und Nachfragerückgänge

Großteil der befragten Bäckereien leidet unter Umsatz- und Nachfragerückgängen.Aufträge (Schulen, Hotels, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, Catering, etc.) werden storniert. Insgesamt berichten 77 % der befragten Betriebe von Stornierungen.

Weiterhin Anspannung bei der Personalkapazität

31 % der befragten Bäcker sind auch weiterhin von Personalausfällen betroffen. Im Vergleich zur 1. Befragung  (41,2 %) fällt der Wert allerdings leicht positiver aus.

Wie stellen sich die Auswirkungen des Corona-Virus heute im Vergleich zur letzten Woche dar?

Im Vergleich zur Vorwoche haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Umsatz  52 % sowie die Auftragslage 42 % bei den Befragten zugenommen. Mit Blick auf die dem Befragungszeitraum vorangegangene Woche berichten allerdings weniger Betriebe von steigenden Auswirkungen auf Umsatz (75 %) und Auftragslage (58 %). Die Verfügbarkeit von Materialien, Vorprodukten, Komponenten und Betriebsmitteln ist mit über 70 % unverändert stabil.

Betriebe im Deutschen Bäckerhandwerk passen sich der Situation an

Die Betriebe im Deutschen Bäckerhandwerk passen sich der herausfordernden wirtschaftlichen Situation an und haben bereits verschiedene Maßnahmen umgesetzt oder geplant, um auf die herausfordernden Umstände der Corona-Krise zu reagieren.

Im Bäckerhandwerk benennen 50 % der Betriebe den Abbau von Arbeitszeitkonten als geeignetes Mittel, 52 % die Anordnung von Urlaub für die Beschäftigten und 55 % die Beantragung von Kurzarbeitergeld für (Teile) der Belegschaft. Darüber hinaus ist für 20 % die Kündigung von Mitarbeitern vorstellbar und für 10 % die vorübergehende Schließung des eigenen Betriebs. Diese Ergebnisse sind beinahe unverändert gegenüber der der zuvor durchgeführten Befragung.

Welche Unterstützungsinstrumente?

Was die Betriebe weiterhin dringend benötigen, sind niedrigschwellig verfügbare und sofort wirksame Unterstützungsinstrumente zur Sicherung ihrer Liquidität in  den kommenden Wochen und Monaten. Das erste  Mittel  der Wahl  bleiben nicht rückzahlbare staatliche Zuschüsse (61 %). Diese werden gegenüber dem klassischen Kredit (24 %) deutlich bevorzugt. Wichtig ist den Betrieben ebenfalls ein schneller und unkomplizierter Zugang zu Kurzarbeitergeld (46 %). Die Stundung von Steuerzahlungen erachten 30 % der Befragten als hilfreich in der aktuellen Situation.

Aktuell melden 22 Prozent der befragten aus dem Bäckerhandwerk, dass sie bereits für eigene Mitarbeiter  Kurzarbeitergeld  beantragt  haben.

Probleme bei der Beantragung von Liquiditätshilfen

Als größte Hürden stellen sich für die betroffenen Betriebe aktuell die Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen (48 %), die einer Bewilligung zugrunde liegen, und  das Auffinden der zuständigen Stelle (32 %) dar. Die Beschaffung der notwendigen Informationen stellt 28 % vor Probleme. In 24 % der Fälle wurde die Gewährung auf Liquiditätshilfe abgelehnt oder nur teilweise genehmigt.

Ergebnisse der ZDH-Umfrage zur Corona Ausbreitung (23.03 -25.03.2020)

Um die Folgen der Corona-Pandemie für die Handwerkswirtschaft besser beurteilen zu können, hat der ZDH gemeinsam mit vielen Fachverbänden und Handwerkskammern die Betriebe zu deren Auswirkungen auf die aktuelle Geschäftstätigkeit befragt. Die Umfrage wurde vom 23. bis zum 25. März  2020  durchgeführt.

  • insgesamt  haben sich vom 23. bis 25. März 4.895 Betriebe an der Befragung beteiligt
  • davon 119 Betriebe aus dem Bäckerhandwerk

Die Ausbreitung des Corona-Virus in Deutschland hat im Bäckerhandwerk zu teilweise drastischen Einbrüchen  beim Umsatz geführt.  So berichten  aktuell  über 70 % der Befragten von  zunehmenden coronabedingten Auswirkungen auf den Umsatz. Eine Zusammenfassung mit Grafiken steht Ihnen weiter unten als Download zur Verfügung.

Umsatz- und Nachfragerückgänge

Viele der befragten Bäckereien leiden unter Umsatz- und Nachfragerückgängen. Aufträge werden storniert. Insgesamt berichten über 80 % der befragten Betriebe von Stornierungen.

Fehlende Mitarbeiter in vielen Betrieben

Zudem fehlen in vielen Betrieben Mitarbeiter/-innen, weil sie an dem Virus erkrankt sind, unter Quarantäne stehen oder aufgrund der geschlossenen Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen nicht zur Arbeit kommen können. Für mehr als 40 % der befragten Bäcker wirkt sich die Corona-Krise auf die Personalkapazitäten aus.

Im Vergleich zur Vorwoche haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäfte des Bäckerhandwerks noch einmal zugenommen: 75 % der befragten Bäcker melden, dass sich der Umsatzrückgang innerhalb einer Woche verstärkt hat. Hinzu kommen 58 %, die von zunehmenden Auswirkungen auf die Auftragslage berichten, und 21 %, deren verfügbare Personalkapazitäten nochmals zurückgegangen sind. Die Verfügbarkeit von Materialien, Vorprodukten, Komponenten und Betriebsmitteln ist bei über 76 % der befragten Bäcker unverändert stabil.

Betriebe im Deutschen Bäckerhandwerk passen sich der Situation an

Die Betriebe im Deutschen Bäckerhandwerk passen sich der herausfordernden wirtschaftlichen Situation an und haben bereits verschiedene Maßnahmen umgesetzt oder geplant, um auf die herausfordernden Umstände der Corona-Krise zu reagieren.

Im Bäckerhandwerk benennen 51 % der Betriebe den Abbau von Arbeitszeitkonten als geeignetes Mittel, 50 % die Anordnung von Urlaub für die Beschäftigten und 56 % die Beantragung von Kurzarbeitergeld für (Teile) der Belegschaft. Darüber hinaus ist für 16% die Kündigung von Mitarbeitern vorstellbar und für 9,2 % die vorübergehende Schließung des eigenen Betriebs. Weiterhin gaben einige Betriebe unter dem Punkt sonstiges an vorerst auf den Aufbau von Minusstunden zu setzen, die Öffnungszeiten zu verändern oder aber auch in einem angepassten Schichtsystem zu arbeiten.

Welche Unterstützungsinstrumente?

Um die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen zu überstehen, sind für das Bäckerhandwerk vor allem nicht zurückzahlbare Zuschüsse das Mittel der Wahl, wenn sie sich ein Unterstützungsinstrument aussuchen dürften (65 %). Aufgrund der kleinteiligen Struktur würden vielen Betrieben bspw. Darlehen oder Kredite, die von 30 % genannt werden, nur bedingt nützen. Vielfach wird befürchtet, diese auch nach der Überwindung der wirtschaftlichen Schwächephase nicht zurückzahlen zu können. Überwiegend begrüßt werden zudem die zumindest zum Teil bereits umgesetzten Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld (61 %) sowie die vorgesehenen Steuerstundungen (44 %).  
 
Unter dem Punkt Sonstiges wurde zudem genannt: Absenkung der Pachtkosten; Bürokratieentlastung; Kurzfristige Lohnst. und SV-Erleichterung.

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